Kunstauktionshaus Schlosser
Im Herzen der Bamberger Altstadt
Mit der 75. Auktion im Herbst 2017 feierte das Kunstauktionshaus Schlosser sein 20-jähriges Jubiläum.
Von der Gründung im Jahr 1997 bis zur 30. Auktion in Nürnberg ansässig, etablierte sich das Auktionshaus seit Juni 2005 im Stadtpalais der Familie Bibra im Herzen der UNESCO-geschützten Bamberger Altstadt und bereichert seitdem den einzigartigen und vielseitigen Kunst- und Antiquitätenhandel in der oberfränkischen Domstadt.
Das Bibra-Palais wurde um 1716 mit großer Wahrscheinlichkeit nach Plänen des bedeutenden Barockarchitekten Johann Dientzenhofer erbaut und erhielt in allen Räumen eine opulente Stuckausstattung von Johann Jakob Vogel, dem berühmten Bamberger Hofstuckateur. Da der Hausbau „zur Zierde der Stadt“ dienen sollte, wurde dem Bauherren Karl Freiherr von Bibra für das Bauvorhaben am 28. März 1716 ein Darlehen der fürstbischöflichen Hofkammer gewährt.
Das Kunstauktionshaus Schlosser zählt damit zu einem der schönsten Auktionshäuser in Deutschland und bietet das optimale Ambiente für die Präsentation und Versteigerung von gehobenem Kunstgut an eine internationale Klientel. Neben den drei- bis viermal jährlich stattfindenden Saalauktionen konnte das Auktionshaus auch im Internet seine Präsenz durch Online-Auktionen und die Möglichkeit des Live-Bietens stärken und somit seine Position auf dem Kunstmarkt der Zukunft weiter ausbauen.
Außerdem führen wir Spezialauktionen einzelner Sammelgebiete durch und versteigern auf Wunsch unter entsprechenden Gegebenheiten auch direkt in den Räumen der Auftraggeber.
Auszug aus unseren Topzuschlägen
Verschleierte, vornehme
Dame in Parklandschaft
Luchini, Pietro
Verschleierte, vornehme Dame in Parklandschaft
(Bergamo 1800-1883 Bologna) Öl/Lwd., doubl. Links unten sign. 109 x 91,5 cm. - Auf dem Friedhof Pera zwischen einem muslimischen und einem christlichen Grabstein stehend, wohl symbolhaft als Mittlerin zwischen den beiden Weltreligionen. Vgl. F. Hitzel: Les Orientalistes, 2002, auf dem Umschlag eine vergleichbare Darstellung des Künstlers und Vita.
Zuschlag 15.000 Euro
A74 am 29.07.2017
Lot 1038
Der heilige Hieronymus
(Kronach 1472-1553 Weimar) Öl/Nadelholz. Ca. 50 x 40 cm. - Bis auf wenige Malschichtausbrüche gut erhalten. - Wir danken Herrn Dr. Michael Hofbauer vom cranach research institute für die Untersuchung des Bildes und für folgende Hinweise: "Ich kenne 18 Darstellungen des büßenden oder in einer Landschaft sitzenden Hieronymus. 16 davon sind nach links gewandt. Lediglich die in Wien befindliche Version (CC-CMS-180-001) aus dem Jahr 1502 sowie eine Kopie derselben zeigen den Hieronymus nach rechts. Nur im Fall "Ihres" Bildes umgreift zudem der Hieronymus den Kreuzesstamm. Eine weitere Abweichung ist das auf allen anderen Werken vorhandene wehende Lendentuch des Gekreuzigten, das hier fehlt und auch in der Unterzeichnung nicht angelegt ist. Die Unterzeichnung ist mit wässriger Tusche oder Tinte und Pinsel ausgeführt und freihändig aufgetragen. Spuren von Übertragungshilfen finden sich nicht. An einigen Stellen der Landschaft sowie an Ästen finden sich Abweichungen der Malerei von der Unterzeichnung. Ich halte die Tafel für eine Arbeit aus der Werkstatt Lucas Cranachs des Älteren, die aufgrund ihres technischen Aufbaus sowie der maltechnischen Ausgestaltung vor 1512 entstanden sein dürfte. Eine eindeutige Zuschreibung an einen einzelnen Mitarbeiter oder an Cranach d.Ä. selbst ist unter Berücksichtigung des heutigen Stands der Forschung nicht möglich". Die Tafel befand sich einst in der Sammlung Georg Krakau, Berlin und wurde am 12. November 1918 (Nachlass Krakau) bei Rudolph Lepke, Berlin als Lot 57 (als Cranach d.Ä.) versteigert. Am 31. Oktober 1934 wurde sie von Scheidwimmer, München, der Galerie Heinemann mit dem Vermerk "wahrscheinlich Werkstattbild" für 8000 Reichsmark angeboten. Aus den erhaltenen Akten der Galerie Heinemann lässt sich nicht ersehen, ob es zu einem Ankauf des Gemäldes gekommen war. Auch ist nicht ersichtlich, ob es zu einem Verkauf kam oder die Tafel sich unter den 1938 durch die Gestapo beschlagnahmten Bildern befand. (vgl. Birgi Jooss: Galerie Heinemann, Die wechselvolle Geschichte einer jüdischen Kunsthandlung zwischen 1872 und 1938). - Schon 1978 wurde ein Gutachten durch Herrn Dr. Heine Maedebach erstellt, der die Tafel ebenso der Werkstatt Lucas Cranach d.Ä. zuschrieb und ca. 1530 datierte. - Eine Überprüfung durch das Art Loss Register liegt vor.
Zuschlag 380.000 Euro
A71 am 29.07.2016
Lot 60
Friulanisch, Mitte 17. Jh.
Kreuzförmiger, viergeschossiger Aufbau mit zahlreichen architektonischen Elementen aus gedrehten Säulen, Balustraden, Ädikulagiebeln, Portalen etc., flächendeckende Relief- und vollplastische Schnitzereien, die beiden Tabernakeltüren mit Darstellungen der Kreuzigung und Grablegung Christi, in den Nischen Darstellungen von Aposteln und Maria Magdalena sowie alttestamentarische Szenen, als Bekrönung Kuppel mit Madonna auf Wolkensockel sowie seitlichen musizierenden und jubilierenden Engelsfiguren. Nadel- und Laubholz mit originaler Vergoldung und polychromer Fassung. 180 x 124 x 50 cm. - Altersspuren, wenige kleinere Schnitzteile verloren.
Zuschlag 27.000 Euro
A73 am 25.03.2017
Lot 1135
Tibet, 18./19. Jh.
Auf hohem, mit Ornamentborten und Inschrift geziertem Sockel der auf Doppellotosthron in Padmasanaposition sitzende Buddha, die Hände vollführen das Dharmacakra Mudra, das Haupt mit langen Ohren, stilisierten Locken und kleiner Ushnisha; der Boden mit Kupferplatte verschlossen, darauf Doppelvajrasymbol. Bronze, feuervergoldet. H. 17,5 cm.
Zuschlag 40.000 Euro
Auktion 65 am 26.07.2014
Lot 1822
Romantische Flusslandschaft
(Flörsheim 1718-1791 Frankfurt/Main) Felsige Mittelgebirgslandschaft mit mäanderndem Flusstal, in Vordergrund Kauffahrteiszene, an den Ufern idyllische Dörfer, auf den Hügeln Burgen und Ruinen. Öl/Eichenholztafel, doubl. Links unten sign. und dat. "Schüz invent. et pinxit 1760". 34,5 x 48 cm. - Lit. Thieme/Becker 30.
Zuschlag 12.000 Euro
A68 am 25.07.2015
Lot 691
Stillleben mit Nelke
und Insekten
(Straßburg um 1601/02-nach 1635) Sehr fein ausgeführtes Stillleben mit auf Steinkonsole liegendem Nelkenzweig neben einer Echse, umflogen von Schmetterlingen und weiteren Insekten. Öl/Eichenholztafel. Unten mittig signiert. 22 x 30 cm. - Lit. Walter Bernt: Die niederländischen Maler des 17. Jahrhunderts, Bd. 1; Thieme/Becker 4, Saur AKL 13. - Provenienz: Vormals Amsterdamer Privatsammlung. Zeitnahes Gutachten Prof. Claus Grimm liegt vor.
Zuschlag 63.000 Euro
Auktion 67 am 28.03.201
Lot 846
Neapel, um 1760
Auf mit durchbrochenen Applikationen betonten Eckstollen und -füßen und mittig abhängender Zarge der breite, zweischubige und allseitig gebauchte Korpus mit seitlichen Türen und überstehender, geschweifter und profilierter Stuckmarmorplatte mit grün-violetter Maserung; die Fronten der Schübe mit geometrisch bzw. gefriest furnierten Bändern und kartuschenförmig gerahmten Feldern, auf den Türfüllungen sternförmig gerahmte Rautenmarketerie. Palisander, Veilchen- und Rosenholz furniert, vergoldete Bronzebeschläge. 82 x 198 x 76 cm. - Museales Möbel in exquisitem Zustand aus bedeutender Privatsammlung.
Zuschlag 25.000 Euro
A70 am 09.04.2016
Lot 1190
Ansicht von Rom
(Modena 1700-1777 Venedig) Belebte Ansicht des Flusses Tiber mit Brücke Sant´ Angelo und dessen Marmorfiguren von Bernini, zur Rechten die päpstliche Engelsburg sowie zentral im Hintergrund die Kathedrale St. Peter und weiter Ausblick auf den Janiculus-Hügel. Öl/Lwd. 80 x 121,6 cm. - Provenienz: Dt. Privatsammlung. - Gutachten von Ralph Toledano vom 08.09.2014 liegt vor. - Von dieser Ansicht sind mehrere Versionen bekannt. - Vor allem im Bereich des Himmels großflächige Übermalungen und Farbschäden. - Rückseitig Galeriezettel Erich Beckmann Hannover.
Zuschlag 46.000 Euro
A66 am 29.11.2014
Lot 1030
„Tête de toréador, 30/10/1964"
(Malaga 1881-1973 Mougins) Farbige Kreidezeichnung. Rechts signiert und mit Widmung versehen. 35, 5 x 26 cm; unter Glas ger. - Provenienz: Brian Brake, Neuseeland, später süddeutscher Privatbesitz. - Die Zeichnung aus dem Jahr 1964, die Picassos Sohn Claude als jungen Matador zeigt, ist skizziert in wenigen genialen Kreidestrichen und versehen mit einer Widmung an den neuseeländischen Fotografen Brian Brake: „Pour mon cher B.B. son ami Picasso le 30.10.1964". Brake arbeitete für die Londoner Fotoagentur Magnum und erlangte mit seinen Fotos von Pablo Picasso und dessen Familie während eines Stierkampfes im südfranzösischen Vallauris im Jahr 1955 weltweit Bekanntheit. Neun Jahre später bedankte sich Picasso bei Brake mit der nun hier angebotenen Zeichnung seines Sohnes mit Matadoren-Kappe - in Anlehnung an eines der Fotos aus dessen Serie. Claude Picasso, der für die Zeichnung handschriftlich im Mai 2011 ein Echtheitszertifikat ausstellte, bestätigte, dass es sich bei dem Portrait um ein persönliches Geschenk Pablo Picassos an den Fotografen handelte. Ausgestellt wurde die Zeichnung 2012/13 in der Kunsthalle Emden („Künstlerkinder: von Runge bis Richter, von Dix bis Picasso") sowie 2015/16 im Kunstmuseum Pablo Picasso in Münster in der Ausstellung „Picasso - Süßer Vogel Jugend". - Provenienz: aus süddeutschem Privatbesitz.
Zuschlag 185.000 Euro
A71 am 29.07.2016
Lot 83
Italien, 2. H. 19. Jh.
Dreistrebiges Untergestell mit drei vollplastischen Löwenköpfen auf Tatzenfüßen als Beine, die runde Platte mit aufwendiger Scagliola-Dekoration, teils Pietra-Dura-Einlagen imitierend: im Zentrum Tierkreiszeichen mit Monatsbezeichnungen, umlaufend figürlicher Fries mit Jagdszenen. Holz, Bronze, Stuckmarmor. H. 78 cm, Ø 126 cm.
Zuschlag 12.000 Euro
A74 am 29.07.2017
Lot 1371
- Schule od. Werkstatt
Die büßende Maria Magdalena
(Calvenzano 1575-1642 Bologna) Öl/Lwd. 128 x 95 cm. - Das Gemälde wurde von Dr. Emilio Negro und Dr. Nicosetta Roio am 25. 1. 2012 im Original untersucht. Beide Experten haben keinen Zweifel daran, dass es sich um ein autographes Werk des berühmten Bologneser Künstlers handelt. Ein ausführliches Gutachten von 2012 liegt dem Gemälde bei. Prof. Eduard Safarik beurteilt das Gemälde als eine wahrscheinlich in der Werkstatt entstandene Arbeit, während andere Experten für die Malerei des römisch- bolognesischen Hochbarocks (Prof. Massimo Pulini, Prof. Erich Schleier, Prof. Herwarth Roettgen) das Gemälde als höchst qualitätvolle Arbeit eines Schülers qualifizieren, der hier, eventuell schon gegen Ende des Jahrhunderts tätig, eine Arbeit Renis variierte. Es handelt sich eindeutig um keine Kopie. Als möglicher Kandidat wurde Gian Gioseffo del Sole vorgeschlagen. (Korrespondenzen mit den Experten liegen vor). Dazu passt, dass durch eine Farbanalyse im Bereich des Himmels ein Pigment nachgewiesen wurden, das erst um 1700 im Gebrauch war. Dies könnte allerdings auch späteren Retuschen geschuldet sein. Die Magdalena ist eine sehr qualitätvolle Variante des Werkes, dass sich ehemals in der Sammlung Barberini, dann Almagia befand, siehe Stephen Pepper: Guido Reni, 1988, Farbtafel XI. Nr. 135. Es zählt kunsthistorisch zu den Hauptwerken des Barock der klassisch- bolognesischen Tradition.
Zuschlag 25.000 Euro
Auktion 61 am 29.06.2013
Lot 603
Süddeutschland, um 1500
Über einem Felsensockel auf seinem Schimmel vollgerüstet kämpfender Heiliger, unter dem Pferd der sich windende Drache, im Hintergrund auf dem Söller einer Burg stehendes Paar sowie die nach links gewandte Gestalt einer jungen Frau. Holz, geschnitzt und farbig gefasst. 44 x 34 x 17 cm. - Altersspuren.
Zuschlag 22.000 Euro
A72 am 26.11.2016
Los 742
China, 2. H. 19. Jh.
Tempel in den Bergen. Schwarze Tusche/Papier, auf Seide montiert. Siegel des Malers Yü Chien und vierzeiliges Inschrift-Gedicht. 170 x 49,5 cm, ges. 218 x 56,5 cm.
Zuschlag 54.000 Euro
Auktion 53 – 13.11.2010
Lot 599
Tscherkessenreiter beim Durchqueren eines Flusses
(Odessa 1856-1928 München) Öl/Lwd. Links unten sign. 79 x 121 cm. - Lit. Thieme/Becker 29; studierte bei Otto Seitz, Wilhelm von Diez, Theodor von Piloty und Joseph von Brand; wurde 1889 geadelt und von den Zaren Nikolaus II. und Alexander III. gefördert; von 1903-12 Professor an der Kunstakademie St. Petersburg. Provenienz: aus fränkischer Privatsammlung.
Zuschlag 50.000 Euro
A55 – 02.07.2011
Los 533
Promethidenlos
(Eisenstadt 1893-1975 Wien) Verkleinerte Fassung des 1917 entstandenen Kolossalwerkes, das sich heute im Gustinus Ambrosi Museum in Wien befindet. Carrara-Marmor. Rechts unten signiert und 1928 datiert. H. 115 cm. - Die Skulptur wurde vor ca. 25 Jahren in der Nähe von Neuwied ausgegraben. Sie wies Beschädigungen auf sowie, bedingt durch die jahrzehntelange Erdlagerung, Korrosionen der Oberfläche und wurde von einem Steinbildhauer fachgerecht restauriert. Trotz der entstandenen Mängel handelt es sich um ein herausragendes Werk österreichischer Bildhauerkunst des 20. Jh. Die Figur ist dokumentiert in der Festschrift der Gustinus Ambrosi Gesellschaft in dem Beitrag von Prof. Otto Plettenbacher. Das qualvolle Schicksal des Prometheus konnte Ambrosi mit seinen Vorstellungen nicht in Einklang bringen. Die männliche Figur ist nicht angekettet, Mann und Frau sind nach Ambrosis Darstellungen „durch die Leidenschaft aneinander gekreuzigt. Die Fesseln des Mannes sind Frauenhände." Nach Ambrosi stürmen Mann und Frau gleichsam aus dem Felsen. - Lit. Mitteilungen der Gustinus Ambrosi Gesellschaft, Wien 2007. - Lit. Vollmer 1, Saur AKL 3.
Zuschlag 50.000 Euro
A73 am 25.03.2017
Lot 1181
- zugeschrieben
Polnische Soldaten vor einem Bauernhof
(Boczki 1849-1914 Kuklówka) Öl/Lwd. Links unten voll sign., Ortsbez. und dat. "Paris 1880". 72,5 x 170 cm. - Altersschäden, restaurierungsbedürftig. - Lit. Thieme/Becker 6, Vollmer 5, Saur AKL 18. - Das Bild wurde ohne Eintrag im Art-loss-Register überprüft.
Zuschlag 235.000 Euro
A54 – 19.03.2011
Lot 434